Der Tag der Bürgergemeinden ist ganz bewusst für die ganze Bevölkerung von Lichtensteig gestaltet. Die Ortsgemeinde freut sich zudem, wenn viele auswärtige Bürger*innen am 14. September den Weg in ihre Heimatgemeinde finden. Leider sind deren Adressen nicht abrufbar, weshalb die Ortsgemeinde auf die Vermittlung durch die Ortsansässigen angewiesen ist.

Breitere Trägerschaft für das Toggenburger Museum

Nicht alle Gemeinden haben noch eine Ortsgemeinde. Mit einer Reform wurden einst alle Ortsgemeinden, die keinen gemeinwohlorientierten Zweck mehr erfüllen, abgeschafft. «Lichtensteig ist die Ortsgemeinde aber erhalten geblieben», erklärt Regula Kündig. Die Ortsgemeinde hat einen eigenen Forstbetrieb, der insgesamt 858 Hektaren Wald bewirtschaftet. Ihr gehören auch einige Liegenschaften wie beispielsweise das Bezirksgebäude, die Bergwirtschaft Köbelisberg oder das Gebäude, in dem das Toggenburger Museum untergebracht ist. «Die Ortsgemeinde war jahrzehntelang alleinige Trägerin des Toggenburger Museums. Auf ihre Initiative ging es im Frühjahr 2024 mit finanzieller Beteiligung der Ortsgemeinde und einer Toggenburger Stiftung in die Stiftung Toggenburger Kulturerbe über. Fortan engagieren sich auch die Toggenburger Gemeinden finanziell am Betrieb des regional bedeutenden Museums», berichtet sie. 

Buntes Programm am «Tag für Alle»

Am Tag der Bürgergemeinden wird es in Lichtensteig verschiedene Städtliführungen geben und in der Kalberhalle sorgen die Städtlischränzer den ganzen Tag für das Wohl der Gäste. Die Kalberhalle ist ausserdem der Standort einer Selfiebox und der Startpunkt des Actionbounds, einer Art Schnitzeljagd mit dem Smartphone, bei dem man viel über die Geschichte vom Städtli erfahren kann. «Fabienne Reiser vom OK hat dafür u.a. im SRF Archiv nach altem Filmmaterial über Lichtensteig recherchiert. Das wird mega spannend», freut sich Regula Kündig. Das Toggenburger Museum wird geöffnet sein. Der Köbeliwald der Ortsgemeinde kann bei einer Führung erkundet werden. Exklusiv können die Ortsbürger*innen das Bezirksgebäude geführt besichtigen und im Köbeliwald einen Familienbaum pflanzen. «Am Abend gibt es ein Fest für alle in der Kalberhalle und wir verleihen zum ersten Mal den «Goldigen Bsetzistei» an eine Person, die sich durch ihr herausragendes ehrenamtliches Engagement für Lichtensteig besonders verdient gemacht hat.»

Engagement ist Familientradition

Regula Kündig ist in Lichtensteig aufgewachsen und schon ihr Vater und ihr Grossvater waren im Städtli sehr engagiert. So ist Regula Kündig in die Fussstapfen ihrer Familie getreten und gestaltet das kulturelle und politische Leben im Städtli aktiv mit. Sie sass im Gemeinderat und hat verschiedene Kulturanlässe in Lichtensteig organisiert. Als Mitglied des Verkehrs- und Kulturvereins Lichtensteig hat sie unter anderem 2002 den Kultursommer über Jost Bürgi mit einem Freilichttheater und 2009 die 1. Lichtensteiger Krimitage organisiert. «Drei Wochen lang gab es ein volles Programm mit Theater auf dem Goldenen Boden, Lesungen, Schreibwettbewerb und dem allabendlichen Schreckmümpfeli», berichtet sie. Offenheit für Kultur und Mitgestaltung haben also Tradition im Städtli.

Regula Kündig ist verheiratet und lebt in Lichtensteig. Sie arbeitet für die Organisation Alzheimer St. Gallen / beider Appenzell als Geschäftsleiterin. Sie ist Mitglied der FDP Wattwil-Lichtensteig.

Infos und Anmeldung

Ortsgemeinde Lichtensteig
www.ortsgemeindelichtensteig.ch
info@ortsgemeindelichtensteig.ch

https://ortsgemeindelichtensteig.ch/joomla/nationaler-tag-der-buergergemeinden
https://nationaler-tag-der-buergergemeinden-und-korporatio.jimdosite.com/programm/st.-gallen/

Text: Silke kleine Kalvelage
Bild: Sebastian Klinger