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Neues Leben in der Alten Fabrik

7. Juli 2021
Das Interesse am Tag der offenen Türe war gross. Die Lichtensteiger*innen sind gespannt, was mit der alten Textilfabrik passiert. Alle sind sich einig, dass wieder neues Leben einkehren soll, nachdem es drei Jahre lang fast gespenstisch ruhig war auf dem Areal. Beim Besuch trafen die Interessierten auf Dimitrij Stockhammer, der im Kernteam der Genossenschaft mitwirkt.

Zukunftsmodelle in alten Räumen
Seine Motivation beim Projekt mitzuwirken, ist der Wunsch hier in Lichtensteig Zukunftsmodelle zu etablieren, welche es für ein attraktives und langfristiges Landleben braucht. Er möchte noch lange hier leben und interessiert sich leidenschaftlich für neue Wohnformen und die Verwendung von Altbauteilen im grossen Stil. Dies treibt ihn an mitzuhelfen bei der Umnutzung der ehemaligen Fein-Elast Grabher Fabrik.

Vielfältige Nutzungen geplant
Das Ziel der Genossenschaft ist es, eine attraktive Mischnutzung mit Wohnen, Kleingewerbe, Gemeinschaftswerkstatt, Hobbyräumen, Musikbereichen und öffentlichen Räumen zu schaffen. Dies scheint den Beteiligten wichtig, um eine belebte Zone am «Stadtufer» zu ermöglichen. Die Verbindung zum Stadtpark Nathur Flooz ist angedacht und äusserst zentral für die öffentliche Belebung von Lichtensteig.

Die nächste grosse Herausforderung ist die Sicherung der Finanzierung für den Kauf. Ein Unterfangen, das die Genossenschaft in neue thematische Gebiete führt. Das gibt viel zu tun. Denn nebenbei bauen sie das Team aus, entwerfen die Vermietungskonditionen und lernen die Bausubstanz der Fabrik kennen. Die Genossenschaft trifft sich jeweils dienstags vor Ort um das Projekt voranzutreiben.

Macher*innen und Investor*innen gesucht
Das Team ist aktiv. Um zusätzliche Mieter*innen zu finden, nutzen sie die digitalen Kanäle. Sie laden ein, reagieren auf alle möglichen Anfragen und öffnen die Türen der Fabrik für die Öffentlichkeit. Dank der Zwischennutzung kann der Mieter*innen-Stamm ständig aufgebaut werden. Die Hauptaufgaben sind netzwerken, einladen, netzwerken, einladen, …

Dies hat bereits geholfen eine Basis zu legen für erste Nutzer*innen. Im Moment beschäftigen sich auf dem Areal Musikschaffende, ein Holzbildhauer, Handwerker in einer geteilten Werkstatt, Automechaniker, ein  Pneuexporteur usw. Daneben werden die über 7'000 m2 Fläche genutzt als Lager, als Hobbyräume, Büro, Treffpunkte u.v.m. Es bleibt weiterhin genügend Freiraum für weitere Aktivitäten.

Das Ziel ist klar: Die Fabrik soll in ein langfristiges und nicht spekulatives Finanzierungskonzept verpackt werden.

«Wir suchen einen wertekompatiblen Käufer für das Grundstück, welcher uns die Liegenschaft im Baurecht überlässt. Diese kaufen wir mit Hilfe von geduldigen Investoren, die an eine zeitgemässe und zukunftsfähige Herangehensweise unsererseits glauben. Wir suchen auch weitere Genossenschafter*innen mit Anteilen und kleineren Darlehen aus der Region. Momentan und in Zukunft spielt die Eigenleistung eine zentrale Rolle für die Realisierung des Projektes.»

Für Interessierte bietet die Genossenschaft auf Anfrage Führungen, Treffen, Zoom-Calls und Telefonate. Alle Infos www.stadtufer.ch.

Zur Person: Dimitrij «Dimi» Stockhammer ist 27 Jahre alt und seit Geburt in Lichtensteig wohnhaft. Er ist selbständiger Zimmermann und lebt in einer Partnerschaft.

Dimi