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Christina Hollenstein und Elias Wick - Holzbildhauer mit HSG-Abschluss und Atelier statt Kreissaal

11. November 2022
Seit kurzem sind Christina Hollenstein und Elias Wick mit ihrem Atelier für Holzbildhauerei im Stadtufer anzutreffen. Beide arbeiten hauptsächlich im Auftragsverhältnis und falls es die Auftragslage hergibt, auch an freien Arbeiten für Ausstellungen. Beide haben ihr Handwerk an der „Schnätzi“, der Schule für Holzbildhauerei in Brienz, gelernt und haben nun ihren Lebensmittelpunkt ins Toggenburg verlegt.

Kontakte ins Stadtufer hatten sie beide unabhängig voneinander. Sie sind froh, einen so schönen Ort zum Arbeiten gefunden zu haben. Innerhalb kürzester Zeit haben die Beiden sich hier eine kleine Oase geschaffen. „Wir freuen uns auch sehr an der Thur, in der wir vor der Arbeit schwimmen gehen können.“ schwärmt Christina Hollenstein.

Elias Wick hat internationale Beziehungen und war lange in der Regionalentwicklung tätig, bevor er sich der Holzbildhauerei verschrieb. „Das war keine ganz einfache Entscheidung. Aber ich bin sehr glücklich damit.“ erzählt Elias und strahlt dabei. Schon als Kind hatte er Löcher in den Holzfussboden seines Zimmers gebohrt, erzählt Elias Wick grinsend. Es ist also kein Zufall, dass Elias Wick im Stadtufer gelandet ist. Hier kann er seine Leidenschaft für das Holz ausleben und sich auch mit seiner Expertise in der Regionalentwicklung in der Genossenschaft Stadtufer aktiv einbringen. „Wir finden das Stadtufer ein ganz tolles Projekt! Mit allen Höhen und Tiefen.“ Für die Werkstatt ist es dringend notwendig, dichte Fenster zu haben, damit die Feuchtigkeit nicht eindringt und der Raum zumindest teilweise beheizbar wird. Falls jemand eine gute Idee zur Fenstersanierung hat oder gar eine Finanzierungsunterstützung einbringen möchte – man darf sich gern bei mir melden!“ lacht der 33-Jährige.

Die beiden stehen im guten Kontakt zur Genossenschaft Stadtufer und schätzen die Möglichkeiten zur Mitgestaltung sehr. Auch der historische Stadtkern von Lichtensteig gefällt ihnen sehr gut und sie sind begeistert vom grossen kulturellen Angebot. Sie lieben den Grundflair von Lichtensteig, der Wandel und Mut ausstrahlt.

Und: „Danke Christoph, für den Wurst Zischtig!“ ruft Elias Wick… Christoph demontiert gerade die Lüftungsschächte im Raum nebenan. Man merkt, die Beiden fühlen sich, trotz Kälte im Stadtufer, pudelwohl und sind gut angekommen im Städtli.

Christina Hollenstein ist in St. Gallen geboren und aufgewachsen. Für sie war die Entscheidung Holzbildhauerei zu lernen eine Bauchentscheidung. Hebamme oder Holzbildhauerin, für beides hatte sie damals die Aufnahmeprüfung gemacht und sich dann für die Holzbildhauerei entschieden. Die „Schnätzi“ hatte es ihr auf den ersten Blick angetan. Sie war sozusagen in der Werkstatt ihres Vaters aufgewachsen, die sich in der ehemaligen Scheune befand. Schnitzen war für sie etwas ganz Normales. Auch ihr Vater hatte 1989 die Schule für Holzbildhauerei in Brienz besucht. „Damals war die Ausbildung jedoch noch viel traditioneller.“ berichtet die 25-Jährige. „Mittlerweile lernt man auch Motorsägen, das gab es früher nicht. Auch das Bedienen von Maschinen gehört zur Ausbildung.“ Sie lernten ein solides Handwerk, auch Zeichnen, Modellieren, Gipsen und Giessen gehören neben dem Schnitzen zur Lehre.

Beide verstehen ihre Arbeit als Kunsthandwerk mit viel Gestaltungsspielraum. In St. Gallen gibt Christina auch Workshops für Kinder, die Schnitzen lernen möchten. Sie würde perspektivisch auch gern Workshops in Lichtensteig anbieten.

Für die wärmere Jahreszeit planen sie einen Tag der offenen Tür. Tanz, Brot und Spiele soll es geben. Aber man darf auch vorher immer gern bei ihnen vorbeischauen. Sie freuen sich über Besuch im Atelier. „Ausserdem suchen wir noch eine*n Mitbewohner*in für unsere WG in Wattwil!“ schmunzelt Elias Wick.

Kontakte:

christina97@bluewin.ch

elias.wick@gmail.com oder www.eliaswick.ch

Christina Hollenstein und Elias Wick
Christina Hollenstein und Elias Wick